Ich habe letzte Woche einen Bekannten getroffen, wir haben uns kurz über den aktuellen Stand der Dinge, Homeoffice, Homeschooling & Co. ausgetauscht und er sagte zum Schluss “Wir haben es uns zu Hause schön eingerichtet, es funktioniert, die Abläufe, alles - du weisst ja de Mensch ist ein Gewohnheitstier”.
Und ich dachte, ja weiss ich und gleichzeitig: aber wieviel Gewohnheitstier will ich eigentlich sein?
Der Morgenkaffee, der Weg ins Büro, die Zigarette danach - die Gewohnheiten sind zur Routine geworden, so wie das Zähneputzen nach dem Aufstehen und vor dem schlafengehen. Gewohnheiten machen das Leben zunächst weniger anstrengend - es sind diese gefestigten Automatismen, die uns das Leben erleichtern, weil sie unseren Denkapparat nicht überlasten. Es bleibt im Grunde mehr Energie für neue oder schwierige Aufgaben und Projekte. Die Frage ist, wie fest und starr diese Automatismen sein sollen und ob man sie immer so lassen muss? Oder ob man diese Zone verlassen, neue Wege betreten und vielleicht schlechte Gewohnheiten ablegen kann?
Jeder von uns hat seine eigene “Zone”, in der er sich wohlfühlt und steckt die Grenzen, die er überwinden möchte selbst fest. Ich habe mich gefragt, ob uns das Verlassen unserer Komfortzone wirklich weiterbringt?
Was ist eigentliche die Komfortzone?
Sie ist das, was wir kennen, die gleichen Abläufe, Rituale und Gewohnheiten.
Und: das man sich mit eben diesen Abläufen arrangiert.
“Das habe ich schon immer so gemacht” oder “Das habe ich noch nie so gemacht”
Das Gewohnheitstier ist sicher mit dem Schweinehund verwandt
Es ist so schön und gemütlich in unser eigenen selbst gestalteten Komfortzone (ob zu Hause oder im Job) und warum sollte man dies ändern? Etwas Neues beginnen, etwas für das man sich auch noch Überwinden müsste bzw. vor dem man Angst hat? Alte Gewohnheit ablegen? oder tagein tagaus immer dasselbe?
Die Macht der Gewohnheit(en) - gute und schlechte
Jeden Morgen um fünf Uhr aufstehen und laufen zu gehen, das rauchen aufzugeben, mehr Sport zu treiben, sich gesund zu ernähren, auf die Öko-Bilanz zu achten, nicht immer zur Schoki zu greifen, wenn das Mittagstief kommt, den gehassten Job hinzuschmeißen, etwas Neues auszuprobieren neue Projekte, Hobbies, neue Menschen.......
Warum fallen uns Veränderungen so schwer? Diese Frage hat sich sicher jeder von uns schon gestellt.
Bequemlichkeit
Wir arrangieren uns mit vielen Dingen, Sport, Alltag, Job, Einkommen, usw. aus reiner Bequemlichkeit und das Schlimme daran ist, wir sind eigentlich gar nicht glücklich damit!
Zweifel und Angst
Das schaffe ich sowieso nicht, also brauche ich auch gar nicht anfangen. Aber dann weiss ich ja nie, ob ich es jemals geschafft hätte. Es lohnt sich die Ängste für diesen Augenblick zu vergessen. Auch der Sprung vom 3 Meter Turm: Heute weiss ich, es ist nicht schlimm. Aber dafür muss ich natürlich raus aus meiner Komfortzone, sonst werde ich es nie wissen.
Unsicherheit
Auftritte vor Publikum, Videos drehen, Präsentationen, etc. - viele Menschen denken ständig darüber nach, was wohl die anderen von einem denken und verlassen, deshalb ihre Komfortzone nicht. Aber vielleicht gefällt es einem ja, vielleicht schlummern ungeahnte Talente in einem, die man natürlich nicht findet, wenn man seine die gemütliche Zone nicht verlässt.
Warum Du trotzdem raus aus Deiner Komfortzone solltest
- Herausforderungen annehmen und sich Überwinden lohnt sich weil,
- Du charakterlich wachsen wirst
- Du Neues lernst und damit Deinen Horizont erweiterst
- Du zu neuen Ufern aufbrechen und damit Schwung in Deinen Alltag und das Hamsterrad bringst
- Es ein einmaliges Gefühl ist, eine große Herausforderung geschafft zu haben
- Dein Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit zunehmen
- Ängste überwunden werden können
- UND: weil Du dann weisst, was Du alles schaffen kannst
Ohne Veränderungen, ob sie uns nun gefallen oder mühsam und anstrengend sind bleiben wir nur auf der Stelle, anstatt das Optimale aus uns heraus zu holen. Dasselbe gilt für Tätigkeiten, die ich gerne zur Gewohnheit machen möchte, wie zum Beispiel jeden Abend 30 Minuten Yoga praktizieren. Die Herausforderung besteht eben darin, neue Gewohnheiten zu etablieren, so dass sie zur Routine werden.
Also: Mach Dir einen Plan, erstell Dir eine Liste, was Du alles schaffen möchtest und dann los.
Eure Yvonne
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Sigi (Dienstag, 20 April 2021 19:32)
Herausforderungen entwickeln uns weiter,das hab ich selber lernen müssen. Es ist toll an seine Grenzen zu kommen.
Weiter so Yvonne
Bianca (Dienstag, 20 April 2021 20:32)
Toll geschrieben. Mal aus der Komfortzone raus, eröffnet einem neue Chancen