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Müssen wir mutig sein, um anders zu sein?

Ich habe letzte Woche zufällig den Satz “Hab den Mut anders zu sein.” gehört. In der ersten Sekunde war ich der Meinung “Ok, ergibt Sinn”, aber als er dann einmal durch meine Gehirnwindungen gelangt war, dachte ich:

Moment mal, wieso sollte man denn mutig sein müssen, anders zu sein?

 

Anderssein betrifft alle Lebensbereiche - Interessen, Aussehen, Herkunft, Religion, Sexualität oder die psychische und körperliche Gesundheit. Alles Bereiche, in denen starke Überzeugungen und Vorstellungen “wie es richtig ist” und “der Norm entspricht” in unserer Gesellschaft herrschen. 

 

Aber wer zum Teufel hat denn diese Norm festgelegt? Wer hat denn gesagt, was zu gross, zu klein, zu dick, zu dünn, zu bunt ist?

Wer bestimmt wann man erfolgreich, hübsch, schlank, jung oder sportlich ist? 

Und wer legt fest, dass Männer nur Frauen und Frauen nur Männer lieben dürfen und das sich jeder bitte in seinem Adonis und 90-60-90 Körper genauso wohlzufühlen hat- mit dem Geschlecht, mit dem er auf die Welt gekommen ist?

 

Und vor allem: Wer bestimmt dass diese Norm die Richtige ist, dieser Lebensstil, diese Art der Beziehung, dieses Hobby, diese Meinung, diese Klamotten?  

 

Eigentlich sollte das niemand bestimmen. Dennoch: wer “anders” ist, wird schief angeguckt, ausgegrenzt und verurteilt. Das fängt schon bei der Haarfarbe an. Ich gebe zu, wenn mir Mädchen oder Jungs mit blauen Haaren entgegenkommen, denke ich “Kann man machen. Sieht dann aber halt Kacke aus.” Schubladendenken und Vorurteile inklusive. 

Aber eigentlich sollte ich denken “Färb Dir Deine Haare so wie Du es schön findest. Mir muss es ja ganz und gar nicht gefallen. Und: es geht mich auch überhaupt nichts an.” Und die Schublade bleibt geschlossen. 

Und vor allem sollte ich es so an die nachfolgende Generation weitergeben, damit wir irgendwann normal und anders gar nicht mehr verwenden müssen. Zumindest so, dass es sich nicht gegenseitig ausschliesst. 

 

Aber soweit sind wir noch nicht. Das zeigt auch die Aktion actout der SZ

Menschen müssen immer noch den Mut haben, anders zu sein, als die grosse Masse.

 

Aber irgendwo müssen wir ja anfangen.

Also: Pfeiff doch auf die anderen und Schmiers dir in die Haare!

 

Was andere über dich denken, kannst du dir in die Haar schmieren. Warum? Weil es nicht deine Probleme sind, sondern die, der anderen. Es hat nichts mit dir zu tun!

Wenn ich im Jogginganzug auf die Strasse gehe, Männer zusammen leben, Frauen Männer sein wollen, Menschen an etwas glauben -  und das jemandem nicht passt, dann hat das nichts mit mir zu tun. Sondern mit dem Weltbild der anderen Person. Sie hat ihre eigenen Vorstellungen und Überzeugungen, wie die Welt zu funktionieren hat. Und wenn mein Verhalten nicht in dieses Weltbild passt, dann ist das ihr Problem, nicht meins. 

 

Im Prinzip soll doch jeder anziehen was er will, lernen und arbeiten was ihm Spaß macht ohne sich vor der Familie oder Freunden rechtfertigen zu müssen. 

Das ist der Anfang. Wir alle sollten uns genauso mögen wie wir sind und wir sollten auch vor allem anderen diese Möglichkeit geben: den Kindern, den Freunden, der Familie.

 

Hier kommen meine 8 Tipps für Euch:

  1. Mach Dein Ding! Das hat auch schon Udo gesungen “Ich mach mein Ding”
  2. Du musst nicht jedem gefallen - sehr befreiend festzustellen, dass man einfach auch gar nicht jedem gefallen will
  3. Kümmere Dich um Dich und das was Du willst - der Lieblingsspruch meiner Tochter hierzu lautet: “Du bist der Pilot Deines Lebens!”
  4. Ob Liebe, Mode, Job, Freizeit - bloß nicht auffallen, anecken, ausgegrenzt werden, dazu stehen, mal etwas anders machen, als alle anderen, nicht “mitlaufen” oder “hinterlaufen”. Finde Menschen, die dich darin unterstützen, wie du wirklich bist und was du wirklich willst. Und verschwende nicht zu viele Gedanken an Menschen, denen es nicht passt, wie du bist.
  5. Es ist besser ein paar wahre Freunde zu haben, als von allen Leuten gemocht zu werden.
  6. Um ein glückliches Leben zu führen, muss nur eine einzige Person damit zufrieden sein. Und das bist Du. Sonst drehst Du dich dein Leben lang im Kreis und malst dir immer wieder neue Dinge aus, die nichts mit der Realität zu tun haben.
  7. Werden wir also mutig(er):
  8. Wer Anderssein als Einzigartigkeit begreift, nimmt ihm das Bedrohliche. Denn im Prinzip ist jeder Mensch einzigartig. Sein Denken, Handeln und Empfinden kommt kein zweites Mal vor.

Und so sollten wir den Mut das zu tun, was wir auch wirklich machen möchten, ganz egal was andere davon halten.

 

Eure Yvonne

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Kommentare: 3
  • #1

    Claudia (Dienstag, 16 Februar 2021 07:00)

    Guten Morgen und danke schön,
    wieder ein toller Moment am Morgen,
    um sich dieser 8 Dinge bewusst zu werden...
    Einen schönen Tag
    vielleicht teilweise verkleidet :-)

  • #2

    Sigi (Dienstag, 16 Februar 2021 16:47)

    Jeder sollte sich dieses täglich vor Augen halten, dann geht es ihm jeden Tag sehr gut und er ist viel glücklicher.
    Danke für diese Zeilen.
    Gruß und einen schönen Tag von Sigi

  • #3

    Yvonne (Donnerstag, 18 Februar 2021 15:33)

    Danke, liebe Claudia. Das freut mich sehr :-)