Wie soll etwas Neues im Leben Platz finden, wenn kein Platz mehr dafür da ist.
Jeder kennt es: gefüllte Schubladen mit Papier, Kleinkram, Schrauben, Kugelschreibern, Schränke voller Klamotten, Schuhe, Bettwäsche, Spiele und nicht zuletzt, der Keller. Wenn Du nicht mehr weißt wohin damit: “Komm wir stellen es erstmal in den Keller, dann schauen wir weiter”.
Ich habe einen Artikel “Wie will ich nach der Krise sein?” gelesen. Einer, der mich einmal mehr zum Nachdenken angeregt hat. Welche Chancen birgt diese Krise? Auch jetzt noch. Und einer meiner ersten Gedanken war wieder ausmisten, befreien, weg mit dem Gerümpel und hin zu “leichtem Gepäck”. Also los:
Egal also, ob du einen Umzug planst oder beginnen willst, genügsamer zu leben: Du solltest regelmäßig ausmisten und Dich von unnötigem Ballast befreien, der deine Wohnung und Dein Leben vollstopft. Denn Hand aufs Herz: Die meisten Sachen brauchst du eigentlich schon lange nicht mehr: Schrankleichen, Vasen, Tassen, Schuhe, Kerzen, Kinderklamotten, Playmobil. Warum hängen wir so an den Dingen? Vielleicht könnte ich das noch gebrauchen, eines Tages werde aus der Porzellan Tasse mit den wunderschönen blauen Blumen Tee trinken, mit der Brotmaschine Brot backen und natürlich mit dem dem Sandwich Maker in Form eines Supermans wunderbare Sandwiches zaubern. Natürlich. Nicht.
Nein. Du brauchst diese ganzen Sachen nicht. Es ist sehr unwahrscheinlich, daß alles, was Du bisher nicht gebraucht hast, demnächst zum Einsatz kommt. Also dann los, befrei Dich. Es kommt wieder Luft in die Schränke und endlich sieht man auch wieder, was man eigentlich besitzt und vor allem, was man davon wirklich braucht: und Du bist nicht ständig genervt vom Suchen und Bügeln und “Ich habe nichts anzuziehen”!
Wer hätte gedacht, das Ausmisten auch Auswirkungen auf die Persönlichkeit hat, denn Du musst: Loslassen, Entscheidungen treffen, Dich (manchmal auch schmerzhaft) von Erinnerungen trennen und anschließend das Neue bewusst leben.
Ausmisten wird absolut unterschätzt, es ist sozusagen ein Geheimtipp! Eine glückbringende Beschäftigung – Du wirfst nämlich Ballast ab und gewinnst dadurch Energie und Lebensfreude.
Aber was kann alles weg?
- alles, was nicht mehr genutzt wird
- doppelt vorhanden ist
- nicht mehr passt
- kaputt ist
- was Du nicht mehr magst (Geschmäcker ändern sich)
- alles von dem Du gar nicht wusstest, dass du es noch besitzt
- Kosmetika oder Lebensmittel, die abgelaufen sind
Das 10-Minuten-Ausmisten
Das Entrümpeln in 10 Minuten macht viel mehr Spaß als einen ganzes kostbares Wochenende dafür zu opfern, in dem Du knietief in Bergen von Klamotten und Figuren von Überraschungseier stehst, und über jede Figur diskutierst:
Beim 10-Minuten-Entrümpeln füllst Du oder eines Deiner Kinder einen Karton oder Tüte. Du nimmst Dir 10 Minuten Zeit, um alles hinein zulegen, was Du nicht mehr brauchst. Dann überlegt man nämlich auch nicht solange.
Aber stell nicht gleich die ganze Wohnung auf den Kopf und miete einen Transporter. Zimmer für Zimmer reicht völlig aus:
Küche
Was ich persönlich nicht brauche sind sämtliche Geräte ausser Toaster, Mixer und Küchenmaschine es gibt keinen Wasserkocher, kein Waffeleisen und keinen Sandwichmaker, keine Salatschleuder, Eismaschine, Folienschweißgeräte und keinen Brotautomaten. Einzelne und vor allem kaputte Geschirrteile, Tassen von den Kindern bemalt (traurig aber durchaus Platzverschwender) können ebenfalls entsorgt und für luftigen Platz in den Schränken sorgen.
Und: Wenn Du 39 Vasen hast, kann ich Dir verraten, 4 brauchst Du wirklich.
Keller
Der Keller ist traditionell der Ort, an dem wir all die Dinge lagern, von denen wir eigentlich schon wissen, dass wir sie nicht mehr brauchen. Tür auf, rein, Tür zu. Leider verstopfen sie aber den kostbaren Platz und lassen buchstäblich keinen Raum mehr für wichtige Dinge wie Koffer oder Bohrmaschine. Also, alte Spielzeuge, Klamotten, Umzugskisten vom vorletzten Umzug, Bettwäsche, Schuhe, Schrauben, Bilder - hinfort damit.
Staubfänger nicht vergessen
Im Laufe der Zeit sammelt sich Deko an, bist du schließlich mehr Vasen, Schneekugeln, Goldene Figuren, Mundgeblasene Rehe und Schälchen hast, als du jemals aufstellen kannst. Höchste Zeit, auch hier auszusortieren. Alle Dinge, die du nicht regelmäßig aufstellst bzw. dauerhaft dekorieren kannst, solltest du ausmisten, denn sie verbrauchen Platz und tragen keinesfalls dazu bei, deine Wohnung schöner zu machen.
Kleiderschrank
Hier miste ich wirklich regelmäßig und rigoros aus. Röcke, Blusen, Pullover, t-Shirts, alles was nicht mehr passt oder mich nicht mehr direkt in eine Große Tüte, damit ich gar nicht in Versuchung komme.
Wie ihr richtig ausmistet könnt ihr hier lesen.
Was bleibt? Bewusster einkaufen und shoppen
Nimm Dir, für die nächsten Monate vor, deutlich bewusster einzukaufen – Nur weil du jetzt ordentlich Blusen, Dekoschalen, Schuhe, und Staubfänger rein schleppen solltest. Nimm dir vor, zum Beispiel x Monate keine Klamotten mehr zu kaufen – und versuche einfach „Vorratseinkäufe“ zu vermeiden.
Du wirst merken, weniger Ballast, mehr Zeit :-) Nicht umsonst heisst es, “Ordnung ist das halbe Leben”. Dadurch, dass alles einen festen Platz hat und dieser hoffentlich immer wieder nach dem Gebrauch am selben Ort landet, weiß man sofort wo man gucken muss.
Eure Yvonne
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Sigi (Freitag, 08 Mai 2020 16:45)
Dieses Prinzip verfolge ich auch. Alle halbe Jahr einmal durch die Kleiderschränke. Man fühlt sich wirklich besser danach. Das mit den 10 Minuten muss ich nochmal ausprobieren.
Weiter so Yvonne